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E4.SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Vor über 5 Monaten aktualisiert

ESRS Standard

ESRS 2 – Allgemeine Angaben

8. Die in diesem Abschnitt enthaltenen Anforderungen sind in Verbindung mit den Angabepflichten in Kapitel 2 Governance, Kapitel 3 Strategie und Kapitel 4 Management der Auswirkungen, Risiken und Chancen des ESRS 2 zu lesen.

9. Die sich daraus ergebenden Angaben werden zusammen mit den im ESRS 2 verlangten Angaben vorgelegt, mit Ausnahme des ESRS 2 SBM-3, bei dem das Unternehmen die Möglichkeit hat, die Angaben mit den themenbezogenen Angaben zusammenzulegen.

10. Zusätzlich zu den Pflichten gemäß dem ESRS 2 umfasst dieser Standard auch die themenbezogene Angabepflicht E4-1 Übergangsplan und Berücksichtigung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen in Strategie und Geschäftsmodell.


16. Das Unternehmen hat Folgendes anzugeben:

  • a) eine Liste der wesentlichen Standorte, die es betreibt, einschließlich der Standorte unter seiner operativen Kontrolle, auf der Grundlage der Ergebnisse nach Absatz 17 Buchstabe a. Bezüglich dieser Standorte gibt das Unternehmen Folgendes an:

    • i. die Tätigkeiten, die in Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität negative Auswirkungen haben, (80)

    • ii. eine Aufschlüsselung der Standorte nach den ermittelten Auswirkungen und Abhängigkeiten sowie nach dem ökologischen Zustand der Gebiete (unter Bezugnahme auf die spezifischen Bezugswerte für die Ökosysteme), in denen sie sich befinden, und

    • iii. die betroffenen Gebiete mit schutzbedürftiger Biodiversität, um es den Nutzern zu ermöglichen, den Ort und die zuständige Behörde in Bezug auf die unter Absatz 16 Buchstabe a Ziffer i genannten Tätigkeiten zu ermitteln.

  • b) ob es wesentliche negative Auswirkungen in Bezug auf Landdegradation, Wüstenbildung oder Bodenversiegelung festgestellt hat (81) und

  • c) ob es Tätigkeiten durchführt, die sich auf bedrohte Arten auswirken. (82)


Beispiele aus der bisherigen Praxis

Beispiele dienen lediglich als Hinweis, wie eine Angabepflicht von anderen Unternehmen bisher angegeben wurde. Geprüfte ESRS-Berichte sind noch nicht verfügbar. Es besteht keine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit.

E4.SBM-3 – Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell

Wesentliche Auswirkungen im Zusammenhang mit den Anbau von Baumwolle

Da wir uns der Bedeutung indirekter Auswirkungen bewusst sind, haben wir 2024 damit begonnen, Risiken in unserer Baumwolllieferkette in Indien zu analysieren. Baumwolle macht etwa 45 % der Rohstoffe aus, die für unsere Kollektionen verwendet werden. Zur Identifikation sensibler Standorte auf Farm- und Plantagenebene wurden räumliche Daten des indischen Bundesstaates Gujarat, der wichtigsten Baumwollanbauregion, mit Biodiversitäts- und Ökosystemdaten aus Integrated Biodiversity Assess ment Tool (IBAT) kombiniert.

Unsere Analyse hat ergeben, dass sich innerhalb eines 50-Kilometer-Radius um Gujarat 36 bedrohte Arten befinden, darunter sechs, die als kritisch gefährdet eingestuft sind. Der Hauptgrund für das Aussterberisiko dieser Arten ist die übermäßige Nutzung von Ökosystemen, die zum Verlust natürlicher Lebensräume führt. Diese Entwicklung wird durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen, den Straßenbau und den Anbau von Nutzpflanzen wie Baumwolle zusätzlich verstärkt.

Darüber hinaus haben wir einen wichtigen Biodiversitäts-Hotspot innerhalb des analysierten Gebiets identifiziert. Insbesondere stellt das illegale Abpumpen von Wasser durch lokale Landwirte ein erhebliches Risiko dar, da dies den Anbau von Pflanzen wie Kreuzkümmel und Baumwolle ermöglicht. Dieses Vorgehen hat gravierende negative Auswirkungen auf verschiedene Wasservogelarten, die in der Region nisten.

Angesichts dieser Erkenntnisse erkennen wir die Risiken für die Biodiversität, die mit der Baumwollbeschaffung aus Gujarat verbunden sind. Diese Risiken werden wir künftig in unseren strategischen Planungen überwachen und berücksichtigen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen und die Biodiversität besser zu schützen.

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