Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol
Die Kategorie 1.1 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst die Emissionen aus stationären Verbrennungsprozessen, die innerhalb der betrieblichen Grenzen eines Unternehmens stattfinden. Dazu gehören unter anderem:
Heizkessel,
Öfen,
Generatoren,
industrielle Prozesse mit fossilen Brennstoffen,
Fernwärme-Kraftwerke, sofern sie sich im Eigenbetrieb befinden.
Das GHG Protocol fordert von Unternehmen, alle direkten Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Diese Emissionen fallen unter Scope 1 (direkte Emissionen) und müssen auf Basis des Brennstoffverbrauchs und der entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet werden.
Wichtige Anforderungen
Brennstoffarten: Alle verwendeten Brennstoffe (z. B. Erdgas, Heizöl, Kohle, Biomasse) müssen getrennt erfasst werden, um eine genaue Berechnung der Emissionen zu gewährleisten.
Verbrauchsmessung: Die Erfassung des Brennstoffverbrauchs sollte so exakt wie möglich erfolgen. Unternehmen sollten sich auf direkte Messungen (z. B. durch Zähler) oder auf belastbare Rechnungen und Lieferberichte stützen.
Emissionsfaktoren: Verwendung standardisierter Emissionsfaktoren, die entweder aus anerkannten Quellen wie nationalen Umweltbehörden oder unternehmensspezifischen Berechnungen stammen.
Datenvalidierung: Es sollten regelmäßige Kontrollen der erfassten Daten stattfinden, um Fehler oder Abweichungen frühzeitig zu erkennen.
Berichtszeitraum: Die Daten sollten konsistent über einen festgelegten Berichtszeitraum (z. B. ein Kalenderjahr) gesammelt und dokumentiert werden.
Einheiten: Der Brennstoffverbrauch sollte in einer standardisierten Einheit (z. B. kWh, m3, Liter oder Tonnen) dokumentiert werden.
Erfassung in NetCero
Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von Verbrennungsemissionen in NetCero:
Aktivität anlegen: Erfassen Sie neue Emissionsquellen (z. B. Heizkessel, Notstromaggregat, Industrieofen) als separate Aktivitäten im System.
Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person, die die Daten erfasst und korrekt hält.
Erfassungsobjekt zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine präzise Konsolidierung und Auswertung sicherzustellen.
Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank.
Eigene Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genauere Werte vorliegen.
Brennstoffverbrauch dokumentieren: Erfassen Sie den Verbrauch direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Messungen oder Schätzungen.
Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Aktivität und integriert sie in die Gesamtbilanz.
Beispiele für Emissionen aus stationärer Verbrennung
Beispiel 1: Heizkessel in einem Bürogebäude
Ein Unternehmen betreibt einen Heizkessel, der mit Erdgas betrieben wird, um das Firmengebäude zu beheizen. Der jährliche Erdgasverbrauch beträgt 50.000 m3. Die Emissionen werden berechnet mit:
CO2e = Verbrauch (Volumen) x Emissionsfaktor (kgCO2e/m3)
Falls der Emissionsfaktor 2,0 kg CO2e/m3 beträgt, ergeben sich 100.000 kg CO2e (100 Tonnen CO2e).
Beispiel 2: Notstromaggregat in einer Produktionsanlage
Eine Fabrik verfügt über ein Notstromaggregat, das mit Diesel betrieben wird. Im Berichtsjahr wurden 5.000 Liter Diesel verbraucht. Falls der Emissionsfaktor für Diesel 2,68 kg CO2e/l beträgt, betragen die Emissionen:
5.000 Liter x 2,68 kgCO2e = 13.400 kgCO2e (13,4 tCO2e)
kg CO2e (13,4 Tonnen CO2e).
Beispiel 3: Industrieofen in der Stahlproduktion
Ein Stahlproduzent betreibt einen Ofen, der mit Koks befeuert wird. Die genaue Erfassung des Koksverbrauchs ist erforderlich, um die resultierenden Emissionen korrekt zu berechnen.