Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol
Die Kategorie 3.9 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst alle indirekten THG-Emissionen, die durch den Transport und die Verteilung von verkauften Waren entstehen, nachdem sie das berichtende Unternehmen verlassen haben. Diese Emissionen betreffen die nachgelagerte Lieferkette und sind nicht unter Scope 1 oder Scope 2 enthalten.
Wichtige Anforderungen
Quellenidentifikation: Unternehmen sollten alle Transportwege analysieren, die nach dem Verkauf der Produkte stattfinden, einschließlich Straßentransport, Schienenverkehr, Seefracht und Luftfracht.
Erfassungsmethoden: Berechnungen können über transportbasierte Emissionsfaktoren (z. B. kg CO2e pro Tonnenkilometer) oder über lieferantenspezifische Daten erfolgen.
Emissionsfaktoren: Nutzung standardisierter Emissionsfaktoren aus anerkannten Datenbanken wie GLEC Framework, DEFRA oder nationalen Umweltbehörden.
Berichtszeitraum: Die erfassten Emissionen sollten mit den Verkaufs- und Logistikdaten synchronisiert sein.
Einheiten: Transportemissionen sollten in Tonnenkilometern (tkm) oder je nach Verfügbarkeit in absoluten Emissionswerten (kg CO2e) dokumentiert werden.
Erfassung in NetCero
Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von nachgelagerten Transport- und Verteilungsemissionen in NetCero:
Aktivität anlegen: Erfassen Sie alle relevanten Transportwege als separate Aktivitäten im System.
Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person für die Datenerfassung und -pflege.
Erfassungsobjekt zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine klare Zuordnung zu gewährleisten.
Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank oder externe Quellen.
Eigene Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genauere Daten von Transportanbietern vorliegen.
Transportvolumen dokumentieren: Erfassen Sie die transportierte Menge und Strecke direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Frachtbriefen oder Rechnungen.
Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Transportweg und integriert sie in die Gesamtbilanz.
Beispiele für nachgelagerte Transport- und Verteilungsemissionen
Beispiel 1: Lieferung von Produkten per LKW
Ein Unternehmen transportiert jährlich 2.000 Tonnen Waren per LKW über eine Strecke von 500 km. Falls der Emissionsfaktor für Straßengüterverkehr 0,1 kg CO2e/tkm beträgt, betragen die Emissionen:
2.000 t x 500 km x 0,1 kgCO2e/Tkm = 100.000 kgCO2e (100 tCO2e)
Beispiel 2: Seefracht für den internationalen Vertrieb
Ein Unternehmen exportiert 1.000 Tonnen Waren per Seefracht über eine Strecke von 15.000 km. Falls der Emissionsfaktor für Seefracht 0,015 kg CO2e/tkm beträgt, betragen die Emissionen:
1.000 t x 15.000 km x 0,015 kgCO2e/Tkm = 225.000 kgCO2e (225 tCO2e)
Beispiel 3: Luftfracht für Expresslieferungen
Ein Unternehmen versendet jährlich 50 Tonnen Waren per Luftfracht über eine Strecke von 5.000 km. Falls der Emissionsfaktor für Luftfracht 0,6 kg CO2e/tkm beträgt, betragen die Emissionen:
50 t x 5.000 km x 0,6 kgCO2e/Tkm = 150.000 kgCO2e (150 tCO2e)