ESRS Standard
ESRS Standard
Das Unternehmen hat die Elemente seiner Strategie, die sich auf Nachhaltigkeitsaspekte, sein Geschäftsmodell und seine Wertschöpfungskette beziehen oder diese beeinflussen, anzugeben.
Ziel: Diese Angabepflicht zielt darauf ab, die Kernelemente der allgemeinen Strategie des Unternehmens zu beschreiben, die Nachhaltigkeitsaspekte betreffen oder sich auf diese auswirken, sowie die Schlüsselelemente des Geschäftsmodells und der Wertschöpfungskette des Unternehmens, um ein Verständnis in Bezug auf seine Exposition gegenüber Auswirkungen, Risiken und Chancen zu vermitteln und darauf, wo sie ihren Ursprung haben.
Das Unternehmen gibt folgende Informationen über die Kernelemente seiner allgemeinen Strategie an, die sich auf Nachhaltigkeitsaspekte beziehen oder sich auf diese auswirken:
a) Eine Beschreibung:
i. Der bedeutenden angebotenen Gruppen von Produkten und/oder Dienstleistungen, einschließlich Änderungen im Berichtszeitraum (neue/vom Markt genommene Produkte und/oder Dienstleistungen).
ii. Der bedeutenden Märkte und/oder Kundengruppen, die bedient wurden, einschließlich Änderungen im Berichtszeitraum (neue/nicht mehr aktuelle Märkte und/oder Kundengruppen).
iii. Der Zahl der Arbeitnehmer nach geografischen Gebieten.
iv. Gegebenenfalls der wesentlichen Produkte und Dienstleistungen, für die auf bestimmten Märkten Verbote gelten.
b) Eine Aufschlüsselung der Gesamtumsatzerlöse, wie sie im Abschluss ausgewiesen sind, nach den maßgeblichen ESRS-Sektoren. Enthält der Abschluss des Unternehmens Segmentberichterstattung nach dem IFRS 8 Geschäftssegmente, werden diese Informationen über die Umsatzerlöse des Sektors so weit wie möglich mit den Angaben gemäß IFRS 8 abgeglichen.
c) Eine Liste der zusätzlichen maßgeblichen ESRS-Sektoren, die über die in Absatz 40 Buchstabe b genannten Sektoren hinausgehen, z. B. Tätigkeiten, die zu konzerninternen Umsatzerlösen führen, in denen das Unternehmen bedeutende Tätigkeiten ausübt oder in denen es mit wesentlichen Auswirkungen in Verbindung steht oder stehen kann. Die Ermittlung dieser zusätzlichen ESRS-Sektoren muss mit der Art und Weise übereinstimmen, in der diese vom Unternehmen bei der Wesentlichkeitsanalyse berücksichtigt wurden, und mit der Art und Weise, in der es wesentliche sektorspezifische Informationen angibt.
d) Gegebenenfalls eine Erklärung, aus der neben den zugehörigen Umsatzerlösen hervorgeht, dass das Unternehmen in folgenden Bereichen tätig ist:
i. Im Sektor der fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl und Gas).
ii. In der Herstellung von Chemikalien.
iii. Im Bereich der umstrittenen Waffen (Antipersonenminen, Streumunition, chemische und biologische Waffen).
iv. Im Anbau und in der Produktion von Tabak.
e) Seine Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf die wichtigsten Gruppen von Produkten und Dienstleistungen, Kundenkategorien, geografische Gebiete und Beziehungen zu Interessenträgern.
f) Eine Bewertung seiner derzeit wichtigsten Produkte und/oder Dienstleistungen sowie bedeutender Märkte und Kundengruppen im Hinblick auf seine Nachhaltigkeitsziele.
g) Die Elemente der Strategie des Unternehmens, die Nachhaltigkeitsaspekte betreffen oder sich auf sie auswirken, einschließlich der wichtigsten Herausforderungen in der Zukunft und der geplanten maßgeblichen Lösungen oder Projekte, die für die Nachhaltigkeitsberichterstattung relevant sind.
Hat das Unternehmen seinen Sitz in einem EU-Mitgliedstaat, der eine Ausnahme von der Angabe der nach Artikel 18 Absatz 1 Buchstabe a der Richtlinie 2013/34/EU erforderlichen Informationen zulässt, und hat das Unternehmen von dieser Ausnahme Gebrauch gemacht, so kann es die nach Absatz 40 Buchstabe b erforderliche Aufschlüsselung der Umsatzerlöse nach den wichtigsten ESRS-Sektoren auslassen. In diesem Fall gibt das Unternehmen dennoch die Liste der ESRS-Sektoren an, die für das Unternehmen von Bedeutung sind.
Das Unternehmen gibt eine Beschreibung seines Geschäftsmodells und seiner Wertschöpfungskette an, einschließlich:
a) Seiner Inputs und seines Ansatzes, um diese Inputs zu sammeln, zu entwickeln und zu sichern.
b) Seiner Outputs und Ergebnisse in Bezug auf den aktuellen und erwarteten Nutzen für Kunden, Investoren und andere Interessenträger.
c) Der wichtigsten Merkmale seiner vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette und der Position des Unternehmens in seiner Wertschöpfungskette, einschließlich einer Beschreibung der wichtigsten Wirtschaftsakteure (wie wichtige Lieferanten, Vertriebskanäle und Endnutzer) und ihrer Beziehung zum Unternehmen. Verfügt das Unternehmen über mehrere Wertschöpfungsketten, erstreckt sich die Angabepflicht auf die wichtigsten Wertschöpfungsketten.
Application Requirements (AR)
Application Requirements (AR)
AR 12. Um die nach Absatz 40 erforderlichen Informationen über die Sektoren bereitzustellen, muss das Unternehmen eine Übersicht seiner wesentlichen Tätigkeiten in Übereinstimmung mit den ESRS-Sektoren erstellen. Ist für einen Teilsektor kein Code vorhanden, ist als Überschrift „Sonstige“ zu verwenden.
AR 13. Für die Zwecke der nach Absatz 40 erforderlichen Angaben ist eine Gruppe von angebotenen Produkten und/oder Dienstleistungen, eine Gruppe von bedienten Märkten und/oder Kundengruppen oder ein ESRS-Sektor für das Unternehmen von Bedeutung, wenn sie eines oder beide der folgenden Kriterien erfüllen:
a) Auf sie entfallen mehr als 10 % der Umsatzerlöse des Unternehmens.
b) Sie stehen mit tatsächlichen wesentlichen Auswirkungen oder potenziellen wesentlichen negativen Auswirkungen des Unternehmens in Zusammenhang.
AR 14. Bei der Erstellung der Angaben zu seinem Geschäftsmodell und seiner Wertschöpfungskette hat das Unternehmen Folgendes zu berücksichtigen:
a) Seine wichtigsten Tätigkeiten, Ressourcen, Vertriebskanäle und Kundensegmente.
b) Seine wichtigsten Geschäftsbeziehungen und deren wichtigsten Merkmale, einschließlich der Beziehungen zu Kunden und Lieferanten.
c) Gegebenenfalls die Kostenstruktur und die Umsatzerlöse seiner Geschäftssegmente im Einklang mit den Angabepflichten im Abschluss gemäß IFRS 8.
d) Die potenziellen Auswirkungen, Risiken und Chancen in seinem/n signifikanten Sektor(en) und deren mögliche Beziehung zu seinem Geschäftsmodell oder seiner Wertschöpfungskette.
AR 15. Hintergrundinformationen können für die Nutzer der Nachhaltigkeitserklärung des Unternehmens besonders relevant sein, um zu verstehen, inwieweit die übermittelten Angaben Informationen zur vor- und/oder nachgelagerten Wertschöpfungskette umfassen. Die Beschreibung der Hauptmerkmale der vor- und/oder nachgelagerten Wertschöpfungskette und gegebenenfalls die Ermittlung der wichtigsten Wertschöpfungsketten sollten zu einem besseren Verständnis darüber beitragen, wie das Unternehmen die Anforderungen gemäß ESRS 1 Kapitel 5 und die vom Unternehmen gemäß ESRS 1 Kapitel 3 durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse umsetzt. Die Beschreibung kann einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Merkmale der vor- und/oder nachgelagerten Wertschöpfungskette geben, aus dem hervorgeht, welchen relativen Beitrag sie zur Leistung und zur Position des Unternehmens leisten und wie sie zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen.
Beispiele aus der bisherigen Praxis
Beispiele aus der bisherigen Praxis
Beispiele dienen lediglich als Hinweis, wie eine Angabepflicht von anderen Unternehmen bisher angegeben wurde. Geprüfte ESRS-Berichte sind noch nicht verfügbar. Es besteht keine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit.
SMB-1 – Strategie, Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette
Strategie
Die Unternehmensstrategie basiert auf drei zentralen Säulen: Kernstärkung, Wachstumsfelder und Digitalisierung von Prozessen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit im Maschinenbau zu stärken, Wachstumschancen in der Automobilzuliefererindustrie zu nutzen und durch technologische Innovation die Effizienz der Produktionsprozesse zu steigern.
Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 71,9 Millionen Euro. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeitenden belief sich auf 410, während zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 420 Mitarbeitende beschäftigt waren. Diese verteilen sich geografisch auf 180 in Deutschland, 90 in Polen, 60 in der Tschechischen Republik, 50 in Ungarn, 30 in der Slowakei und 10 in Rumänien.
Das Unternehmen sieht sich gut positioniert, um langfristig von den Entwicklungen in der Automobilbranche zu profitieren. Dies geschieht durch:
die Optimierung der Produktionskapazitäten durch Automatisierung und Prozessinnovationen,
die Erschließung neuer Kundengruppen im Bereich der Elektromobilität,
die Erweiterung des Produktportfolios um komplexe Bauteile und Systemkomponenten,
die Stärkung von Lieferketten durch strategische Kooperationen mit Zulieferern und
die gezielte Erschließung internationaler Wachstumsmärkte.
Dank seiner starken Marktpräsenz in Europa, langjähriger Partnerschaften mit führenden Automobilherstellern und einem erfahrenen Entwicklungsteam ist das Unternehmen in der Lage, innovative Lösungen anzubieten und die Produktion nachhaltig zu skalieren.
Geschäftsmodell
Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Präzisionsteilen und Systemkomponenten für die Automobilindustrie in Europa. Mit fünf Produktionsstandorten in Deutschland, Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei beliefert das Unternehmen weltweit namhafte Automobilhersteller und Zulieferer.
Das Kerngeschäft umfasst die Entwicklung, Produktion und Lieferung von:
Metallkomponenten: z. B. Motorträger, Achsbauteile, Strukturteile
Präzisionsbauteilen: z. B. Getriebekomponenten und Lenkungsteile
Systemkomponenten: z. B. Baugruppen für Elektromotoren
Im Berichtszeitraum wurden keine spezifischen Nachhaltigkeitsziele für Produktgruppen oder Kundensegmente festgelegt.
Wertschöpfungskette
Die Wertschöpfungskette des Unternehmens umfasst die Beschaffung von Materialien, die Produktion von Bauteilen und Systemen sowie die Lieferung an Kunden in der Automobilbranche.
Upstream-Bereich: Der Fokus liegt auf der Beschaffung von Stahl, Aluminium und weiteren Metallen, die für die Fertigung von Bauteilen benötigt werden. Die wichtigsten Rohstoffe sind:
Stahlproduktion: Eisen und Legierungen, wobei Gas und Strom als Energieträger dienen.
Aluminiumproduktion: Bauxit als Hauptrohstoff, der energieintensiv verarbeitet wird.
Zusätzlich bezieht das Unternehmen Komponenten wie Gussteile, Schrauben und Verbindungselemente von Zulieferern aus Europa. Der Transport erfolgt mit Speditionen, die die Materialien an die Produktionsstandorte liefern.
Das Unternehmen arbeitet mit 120 strategischen Lieferanten zusammen und setzt auf eine Second-Sourcing-Strategie, um Lieferengpässe zu vermeiden. Die Qualitätsprüfung der Zulieferer erfolgt regelmäßig durch interne Audits.
Kernprozesse und Produktion: Die Fertigung erfolgt an fünf Standorten und umfasst:
Umformung und Zerspanung: Präzise Bearbeitung von Metallteilen mithilfe modernster CNC-Maschinen.
Schweißtechnik: Herstellung von Baugruppen durch Roboterschweißen.
Oberflächenveredelung: Verzinkung, Pulverbeschichtung oder Eloxierung zur Korrosionsbeständigkeit.
Qualitätskontrolle: Prüfung der Produkte nach internationalen Automobilstandards.
Die Just-in-Time-Lieferung der Bauteile erfolgt direkt an die Fertigungslinien der Kunden.
Nutzungsphase und Lebensende: Die hergestellten Bauteile werden in Fahrzeugen verbaut und tragen zur Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Endprodukte bei. Am Ende des Lebenszyklus können die verbauten Materialien wie Stahl und Aluminium recycelt werden.
Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung seiner Prozesse, um Ressourcen effizienter zu nutzen und den CO2-Fußabdruck der Produktion zu reduzieren. Dazu gehören der Einsatz von Energie aus erneuerbaren Quellen und die Reduktion von Materialverschnitt durch optimierte Fertigungstechniken.
Templates
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Analyse der Wertschöpfungskette (download):