Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol
Die Kategorie 3.14 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst alle indirekten THG-Emissionen, die durch die Geschäftstätigkeit von Franchisebetrieben entstehen, die nicht direkt unter der betrieblichen Kontrolle des berichtenden Unternehmens stehen.
Wichtige Anforderungen
Quellenidentifikation: Unternehmen sollten alle Franchisebetriebe erfassen, die durch ihre Geschäftstätigkeit Emissionen verursachen.
Erfassungsmethoden: Berechnungen können auf Basis des Energieverbrauchs, der Betriebsleistung oder durch branchenspezifische Benchmarks erfolgen.
Emissionsfaktoren: Nutzung standardisierter Emissionsfaktoren aus anerkannten Datenbanken wie IPCC, Ecoinvent oder nationalen Umweltbehörden.
Berichtszeitraum: Die erfassten Emissionen sollten mit den operativen Franchise-Daten synchronisiert sein.
Einheiten: Emissionen sollten pro Franchisebetrieb in kg CO2e pro Mengeneinheit (z. B. kWh, Umsatz, Betriebsstunden) dokumentiert werden.
Erfassung in NetCero
Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von Emissionen aus Franchisebetrieben in NetCero:
Aktivität anlegen: Erfassen Sie alle relevanten Franchisebetriebe als separate Aktivitäten im System.
Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person für die Datenerfassung und -pflege.
Unternehmenseinheit zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine klare Zuordnung zu gewährleisten.
Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank oder externe Quellen.
Eigene Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genauere Daten von Franchisebetrieben oder Branchenorganisationen vorliegen.
Betriebsdaten dokumentieren: Erfassen Sie die typischen Verbrauchswerte oder die erwartete Nutzung direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Franchiseberichten oder Branchenstatistiken.
Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Franchisebetrieb und integriert sie in die Gesamtbilanz.
Beispiele für Emissionen aus Franchisebetrieben
Beispiel 1: Franchise-Restaurants
Ein Unternehmen betreibt 100 Franchise-Restaurants mit einem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von 200.000 kWh pro Standort. Falls der Emissionsfaktor für Strom 0,4 kg CO2e/kWh beträgt, betragen die Emissionen:
100 x 200.000 kWh x 0,4 kgCO2e/kWh = 8.000.000 kgCO2e (8.000 tCO2e)
Beispiel 2: Einzelhandels-Franchise
Ein Einzelhandelsunternehmen hat 50 Franchisegeschäfte mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 2 Millionen Euro pro Standort. Falls der Emissionsfaktor für den Einzelhandel 0,03 kg CO2e/€ Umsatz beträgt, betragen die Emissionen:
50 x 2.000.000 € x 0,03 kgCO2e/€ = 3.000.000 kgCO2e (3.000 tCO2e)