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Scope 2.1: Eingekaufter Strom

Vor über 4 Monaten aktualisiert

Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol

Die Kategorie 2.1 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst die Emissionen aus zugekaufter Elektrizität, die innerhalb der betrieblichen Grenzen eines Unternehmens genutzt wird. Diese Emissionen fallen unter Scope 2 (indirekte Emissionen) und werden durch den Stromverbrauch eines Unternehmens verursacht.

Wichtige Anforderungen

  • Quellenidentifikation: Unternehmen sollten alle Standorte und Prozesse identifizieren, die Strom verbrauchen.

  • Verbrauchsmessung: Der Stromverbrauch kann aus Rechnungen, Messgeräten oder Energiemanagementsystemen erfasst werden.

  • Emissionsfaktoren: Unternehmen sollten standardisierte Emissionsfaktoren für den Strommix des jeweiligen Versorgers oder nationale Durchschnittswerte verwenden.

  • Standort- und marktbasiertes Reporting: Das GHG Protocol unterscheidet zwischen standortbasierten (grid-mix) und marktbasierten (vertraglich gesicherten) Emissionsfaktoren. Wenn möglich sollte immer der Marktbasierte Faktor herangezogen werden.

  • Berichtszeitraum: Der erfasste Verbrauch sollte einem konsistenten Berichtszeitraum (z. B. Kalenderjahr) zugeordnet werden.

  • Einheiten: Stromverbrauch sollte in Kilowattstunden (kWh) dokumentiert werden.

Erfassung in NetCero

Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von Emissionen aus zugekaufter Elektrizität in NetCero:

  1. Aktivität anlegen: Erfassen Sie alle relevanten Stromverbrauchsquellen (z. B. Bürogebäude, Produktionsanlagen) als separate Aktivitäten.

  2. Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person für die Datenerfassung und -pflege.

  3. Erfassungsobjekt zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine klare Zuordnung zu gewährleisten.

  4. Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank, basierend auf dem genutzten Strommix.

  5. Eigene Marktbasierte Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genaue Lieferanten- oder Vertragsdaten verfügbar sind.

    1. Wählen Sie dafür bei der Erstellung eines neuen Emissionsfaktors den Typ “Marktbasiert (Energie)”

  6. Stromverbrauch dokumentieren: Erfassen Sie den Stromverbrauch direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Messungen oder Rechnungen.

  7. Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Aktivität und integriert sie in die Gesamtbilanz.

Beispiele für Emissionen aus zugekaufter Elektrizität

Beispiel 1: Bürogebäude eines Unternehmens

Ein Unternehmen betreibt ein Bürogebäude, das jährlich 500.000 kWh Strom verbraucht. Falls der standortbasierte Emissionsfaktor für den Strommix 0,4 kg CO2e/kWh beträgt, betragen die Emissionen:

500.000 kWh x 0,4 kgCO2e/kWh = 200.000 kgCO2e (200 tCO2e)

Beispiel 2: Produktionsanlage mit vertraglich gesichertem Ökostrom

Eine Fabrik nutzt jährlich 1.000.000 kWh Strom. Das Unternehmen hat einen Vertrag mit einem Stromversorger, der 100 % erneuerbare Energien liefert. Falls der marktbasierten Emissionsfaktor 0 kg CO2e/kWh beträgt, ergeben sich:

1.000.000 kWh x 0 kgCO2e/kWh = 0 kgCO2e

Beispiel 3: Rechenzentrum mit einem nationalen Durchschnittswert

Ein Rechenzentrum verbraucht 2.000.000 kWh Strom pro Jahr. Falls der nationale Durchschnittswert für den Strommix 0,45 kg CO2e/kWh beträgt, betragen die Emissionen:

2.000.000 kWh x 0,45 kgCO2e/kWh = 900.000 kgCO2e (900 tCO2e)
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