Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol
Die Kategorie 3.2 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst alle indirekten THG-Emissionen aus der Herstellung und Lieferung von Investitionsgütern wie Maschinen, Fahrzeugen, Gebäuden oder IT-Infrastruktur. Gemäß GHG Protocol müssen diese Emissionen im Jahr des Kaufs berichtet werden und dürfen nicht über mehrere Jahre amortisiert werden.
Wichtige Anforderungen
Quellenidentifikation: Unternehmen sollten alle Investitionsgüter erfassen, die relevante Emissionen verursachen.
Erfassungsmethoden: Die Berechnung kann über lieferantenspezifische Daten, Durchschnittswerte oder Umweltproduktdeklarationen (EPDs) erfolgen.
Emissionsfaktoren: Unternehmen sollten standardisierte Emissionsfaktoren aus anerkannten Datenbanken wie Exiobase, Ecoinvent oder nationalen Umweltbehörden nutzen. NetCero bietet sowohl volumenbasierte als auch ausgabenbasierte Faktoren an, sodass Unternehmen wahlweise über Lieferantendaten oder finanzbasierte Berechnungen Emissionen quantifizieren können.
Datengranularität: Eine möglichst detaillierte Erfassung nach Investitionskategorien oder Lieferanten verbessert die Genauigkeit.
Berichtszeitraum: Der erfasste Einkauf sollte einem konsistenten Berichtszeitraum (z. B. Kalenderjahr) zugeordnet werden.
Einheiten: Investitionsgüter sollten in den für sie relevanten Einheiten (z. B. kg, Stück, Quadratmeter) dokumentiert werden.
Sonderfall: Berücksichtigung geleaster Investitionsgüter
Laut GHG Protocol sollten geleaste Investitionsgüter je nach Leasingmodell unterschiedlich bilanziert werden. Finanzierungsleasing kann unter Scope 1 oder 2 fallen, während operatives Leasing in Scope 3 erfasst wird.
Erfassung in NetCero
Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von Emissionen aus Investitionsgütern in NetCero:
Aktivität anlegen: Erfassen Sie alle relevanten Investitionen als separate Aktivitäten im System.
Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person für die Datenerfassung und -pflege.
Erfassungsobjekt zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine klare Zuordnung zu gewährleisten.
Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank oder externen Quellen.
Eigene Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genauere Daten von Lieferanten vorliegen.
Investitionsdaten dokumentieren: Erfassen Sie die investierte Menge direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Rechnungen oder Berichten.
Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Aktivität und integriert sie in die Gesamtbilanz.
Beispiele für Emissionen aus Investitionsgütern
Beispiel 1: Anschaffung von Maschinen
Ein Unternehmen kauft eine Produktionsmaschine mit einer CO2e-Bilanz von 20 Tonnen, basierend auf einem branchenspezifischen Durchschnittswert oder lieferantenspezifischen Daten.
Beispiel 2: Flottenerweiterung mit Firmenfahrzeugen
Ein Unternehmen erwirbt 10 neue Firmenfahrzeuge. Falls der Emissionsfaktor pro Fahrzeug 5 Tonnen CO2e beträgt, betragen die Emissionen 50 tCO2e.
Beispiel 3: Neubau eines Bürogebäudes
Ein Unternehmen errichtet ein Bürogebäude mit einer Gesamtbau-CO2e-Bilanz von 500 Tonnen. Die Berechnung basiert auf einem Lebenszyklusansatz (LCA) oder einer Input-Output-Modellierung, um alle vorgelagerten Emissionen korrekt zu erfassen. Die erfassten Emissionen betragen: 500 tCO2e