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E5-2 – Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Vor über 5 Monaten aktualisiert

ESRS Standard

Der Begriff "Policy" ist gleichbedeutend mit dem Begriff "Konzept", welcher innerhalb der deutschen Fassung des ESRS-Standards verwendet wird.

17. Das Unternehmen hat seine Maßnahmen im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft sowie die für deren Umsetzung zugewiesenen Mittel anzugeben.

18. Ziel dieser Angabepflicht ist es, ein Verständnis der wichtigsten Maßnahmen zu vermitteln, die ergriffen und geplant wurden, um die Vorgaben und Ziele der Konzepte im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft zu erreichen.

19. Die Beschreibung der Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft erfolgt nach den Grundsätzen, die im ESRS 2 MDR-A Maßnahmen und Mittel in Bezug auf wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte festgelegt sind.

20. Zusätzlich zum ESRS 2 MDR-A kann das Unternehmen angeben, ob und wie die Maßnahmen und Mittel Folgendes abdecken:

  • a) höhere Ressourceneffizienz bei der Nutzung technischer und biologischer Materialien und Wasser, insbesondere in Bezug auf kritische Rohstoffe und Seltene Erden, die im Rohstoffinformationssystem aufgeführt sind,

  • b) höhere Verwendungsrate von Sekundärrohstoffen (recyceltem Material),

  • c) Anwendung eines kreislauforientierten Designs, das zu einer höheren Haltbarkeit und Optimierung der Verwendung der Produkte führt, und höhere Quoten bei: Wiederverwendung, Reparatur, Aufarbeitung, Wiederaufarbeitung, Umfunktionierung und Recycling,

  • d) Anwendung kreislauforientierter Geschäftspraktiken wie i) Maßnahmen zur Werterhaltung (Wartung, Reparatur, Aufarbeitung, Wiederaufarbeitung, Verwertung von Komponenten, Modernisierung und Rückführungslogistik, geschlossene Kreislaufsysteme, Gebrauchtwarenhandel), ii) Maßnahmen zur Maximierung der Wertschöpfung (Produktdienstleistungssysteme, Geschäftsmodelle der kollaborativen Wirtschaft und der Sharing Economy), iii) Maßnahmen am Ende der Lebensdauer (Recycling, Upcycling, erweiterte Herstellerverantwortung) und iv) Maßnahmen zur Systemeffizienz (Industriesymbiose),

  • e) Maßnahmen zur Vermeidung des Abfallaufkommens in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette des Unternehmens und

  • f) Optimierung der Abfallbewirtschaftung im Einklang mit der Abfallhierarchie.


Application Requirements (AR)

AR 11. Bei der Bereitstellung von Informationen gemäß Absatz 17 und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Ressourcen gemeinsam genutzt werden und dass Strategien für die Kreislaufwirtschaft kollektive Maßnahmen erfordern können, kann das Unternehmen angeben, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um sich mit seiner vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette und/oder seinem lokalen Netz an der Entwicklung von Kooperationen oder Initiativen zur Verbesserung der Kreislauffähigkeit von Produkten und Materialien zu beteiligen.

AR 12. Das Unternehmen kann insbesondere Folgendes angeben:

  • a) wie es zur Kreislaufwirtschaft beiträgt, z. B. durch intelligente Abfallsammelsysteme,

  • b) die anderen an den kollektiven Maßnahmen beteiligten Interessenträger: Wettbewerber, Lieferanten, Einzelhändler, Kunden, sonstige Geschäftspartner, lokale Gemeinschaften und Behörden, staatliche Stellen,

  • c) eine Beschreibung der Organisation der Zusammenarbeit oder Initiative, einschließlich des spezifischen Beitrags des Unternehmens und der Rolle der verschiedenen Interessenträger.

AR 13. Die Maßnahmen können die eigenen Tätigkeiten des Unternehmens und/oder seine vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette abdecken.


Beispiele aus der bisherigen Praxis

Beispiele dienen lediglich als Hinweis, wie eine Angabepflicht von anderen Unternehmen bisher angegeben wurde. Geprüfte ESRS-Berichte sind noch nicht verfügbar. Es besteht keine Garantie für Richtigkeit und Vollständigkeit.

E5-2 – Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz

Design und Lieferkette

Gemeinsam mit einem führenden Turbinenhersteller haben wir uns verpflichtet, mindestens 25 % der Türme für zukünftige Offshore-Windprojekte aus recyceltem Stahl zu beziehen, wodurch der CO₂-Fußabdruck dieser Türme um etwa 25 % reduziert wird. Zusätzlich setzen wir auf den Einsatz von Rotorblättern aus recycelten Materialien, sobald diese kommerziell verfügbar sind, um eines der größten Kreislaufprobleme der Branche anzugehen.

Recycling und Kreislaufwirtschaft

In unserem branchenweiten Projekt zur Wiederverwertung von Windturbinenblättern wurde ein Durchbruch erzielt, indem hochwertige Glasfasern aus alten Blättern extrahiert wurden, die für die Herstellung neuer Blätter wiederverwendet werden können. Mit lokalen Partnern testen wir zudem innovative Recyclingmethoden, etwa für den Einsatz von Turbinenmaterialien im Bauwesen, was zugleich Beschäftigungsmöglichkeiten in lokalen Gemeinden schafft.

Solarrecycling

In Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für Solarrecycling optimieren wir die Wiederverwertung von ausgedienten Solarmodulen, um wertvolle Materialien zurück in die Lieferkette zu führen. Unser Ziel, 100 % Recycling und Wiederverwendung von Solarmodulen zu erreichen, gilt inzwischen für unser gesamtes globales Portfolio.

Kreislaufstrategie und Lebenszyklusoptimierung: Als Mitglied der Koalition für Kreislaufwirtschaft in der Windbranche entwickeln wir Ansätze zur Wiederaufbereitung und Wiederverwendung alter Komponenten von Windturbinen. Durch die Zusammenarbeit mit Spezialisten im Recyclingbereich verbessern wir die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, senken Kosten und verringern die Umweltbelastung.

Diese Projekte und Partnerschaften zeigen unser Engagement für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen und tragen dazu bei, die Kreislaufwirtschaft in unserer Branche voranzutreiben.

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