Anforderungen und Richtlinien nach dem GHG-Protocol
Die Kategorie 2.2 des Greenhouse Gas (GHG) Protocols umfasst die Emissionen aus eingekaufter Wärme, die innerhalb der betrieblichen Grenzen eines Unternehmens genutzt wird. Diese Emissionen fallen unter Scope 2 (indirekte Emissionen) und entstehen durch die Bereitstellung der Energie durch externe Lieferanten.
Wichtige Anforderungen
Quellenidentifikation: Unternehmen sollten alle Standorte und Prozesse identifizieren, die Wärme von externen Anbietern beziehen.
Verbrauchsmessung: Die Erfassung kann aus Rechnungen, Energiemanagementsystemen oder Verbrauchsberichten erfolgen.
Emissionsfaktoren: Unternehmen sollten die spezifischen Emissionsfaktoren für die gelieferte Energiequelle nutzen oder auf nationale Durchschnittswerte zurückgreifen.
Standort- und marktbasiertes Reporting: Das GHG Protocol unterscheidet zwischen standortbasierten (durchschnittliche Netzwerte) und marktbasierten (vertraglich gesicherte) Emissionsfaktoren.
Berichtszeitraum: Der erfasste Verbrauch sollte einem konsistenten Berichtszeitraum (z. B. Kalenderjahr) zugeordnet werden.
Einheiten: Eingekaufte Wärme sollte in Megawattstunden (MWh) oder Gigajoule (GJ) dokumentiert werden.
Erfassung in NetCero
Folgen Sie diesen Schritten für die Erfassung von Emissionen aus eingekaufter Wärme in NetCero:
Aktivität anlegen: Erfassen Sie alle relevanten Verbrauchsquellen (z. B. Bürogebäude, Produktionsanlagen) als separate Aktivitäten.
Verantwortlichkeit zuweisen: Bestimmen Sie eine verantwortliche Person für die Datenerfassung und -pflege.
Erfassungsobjekt zuweisen: Ordnen Sie jede Aktivität der richtigen Unternehmenseinheit zu, um eine klare Zuordnung zu gewährleisten.
Emissionsfaktoren wählen: Nutzen Sie standardisierte Emissionsfaktoren aus der NetCero-Datenbank, basierend auf der gelieferten Energiequelle.
Eigene Emissionsfaktoren definieren: Ergänzen Sie unternehmensspezifische Faktoren, falls genaue Lieferanten- oder Vertragsdaten verfügbar sind.
Wärmeverbrauch dokumentieren: Erfassen Sie den Verbrauch direkt in der Tabelle innerhalb der Aktivität – basierend auf Messungen oder Rechnungen.
Automatische Emissionsberechnung: NetCero berechnet die Emissionen pro Aktivität und integriert sie in die Gesamtbilanz.
Beispiele für Emissionen aus eingekaufter Wärme
Beispiel 1: Bürogebäude mit Fernwärme
Ein Unternehmen bezieht jährlich 1.000 MWh Fernwärme. Falls der standortbasierte Emissionsfaktor für Fernwärme 0,2 kg CO2e/kWh beträgt, betragen die Emissionen:
1.000.000 kWh x 0,2 kgCO2e/kWh = 200.000 kgCO2e (200 tCO2e)
Beispiel 2: Produktionsanlage mit Prozesswärme
Eine Fabrik nutzt jährlich 50.000 GJ an eingekaufter Wärme, die von einem externen Anbieter geliefert wird. Falls der Emissionsfaktor für diese Wärme 0,15 kg CO2e/MJ beträgt, betragen die Emissionen:
50.000.000 MJ x 0,15 kgCO2e/MJ = 7.500.000 kgCO2e (7.500 tCO2e)