ESRS S1 Arbeitskräfte des Unternehmens
NEU! Wir haben unsere Artikel zu den Skalen erneuert!
Dank des Feedbacks von Wirtschaftsprüfer:innen und unseren Kund:innen haben wir einige Punkte geändert und neue Beispiele ergänzt.
Wir hoffen damit noch mehr Klarheit zu schaffen.
Ausmaß
Leitfragen: Wie schwerwiegend ist die Wirkung (positiv/negativ) auf die betroffenen Menschen? Z.B.: Werden grundlegende Menschenrechte verletzt oder eingeschränkt? Wird die körperliche und/oder mentale Gesundheit oder das Wohlbefinden maßgeblich positiv oder negativ beeinträchtigt? Werden Bestimmungen zum Schutz von Verbraucher:innen und Endnutzer:innen eingehalten?
Negative Auswirkungen | |
5 | Kritische negative Auswirkungen: Extrem schwerwiegende Beeinträchtigungen auf die Betroffenen, die langfristige, tiefgreifende, existenzielle, lebensbedrohliche Konsequenzen nach sich ziehen. |
4 | Hohe negative Auswirkungen: Erhebliche Einschränkungen, die signifikante Belastungen oder Veränderungen für die Betroffenen verursachen. |
3 | Mäßige negative Auswirkungen: Moderate Einschränkungen, die spürbare, aber bewältigbare Folgen für die Betroffenen mit sich bringen. |
2 | Leichte negative Auswirkungen: Beeinträchtigungen auf die Betroffenen, die zwar wahrnehmbar sind, aber nur geringfügige und vorübergehende Folgen haben. |
1 | Kaum negative Auswirkungen: Keine oder kaum wahrnehmbare Beeinträchtigungen auf die Betroffenen. |
Positive Auswirkungen | |
5 | Höchste positive Auswirkungen: Nachhaltige und bedeutsame Verbesserungen für die Betroffenen, die langfristig Sicherheit, Stabilität und eine erhebliche Steigerung der Lebensqualität mit sich bringen. |
4 | Hohe positive Auswirkungen: Erhebliche Verbesserungen, die signifikante Erleichterungen oder positive Veränderungen für die Betroffenen bewirken. |
3 | Mäßige positive Auswirkungen: Spürbare, aber gut bewältigbare Verbesserungen, die das Leben der Betroffenen in relevanter Weise erleichtern. |
2 | Leichte positive Auswirkungen: Geringfügige, aber wahrnehmbare Erleichterungen, die das Wohlbefinden kurzfristig und leicht verbessern. |
1 | Kaum positive Auswirkungen: Keine oder nur minimaler positiver Einfluss auf die Betroffenen. |
Wichtiger Hinweis bei der Formulierung von Impacts: Die bloße Reduzierung oder Vermeidung negativer Auswirkungen stellt keine positive Auswirkung dar. Positive Impacts dürfen keine Maßnahmen sein, die lediglich dazu dienen, einen negativen Effekt auszugleichen siehe Brutto-Prinzip.
Mögliche Indikatoren „Ausmaß“
Die Beispielindikatoren dienen als Orientierungshilfe für die unternehmensspezifische Anpassung der Skalen.
Anmerkung europäisches Arbeitsrecht: Es ist davon auszugehen, dass die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorgaben in Ländern der Europäischen Union bereits eine Einhaltung der Menschenrechte implizieren. Ebenso ist davon auszugehen, dass Kinder- und Zwangsarbeit durch europäisches Arbeitsrecht verhindert wird.
Beispielindikatoren | |
S1 |
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Beispiele erweitert und angelehnt an OECD (2018), OECD Due Diligence Guidance for Responsible Business Conduct, OECD Publishing, Paris, Seite 43 ff.
Umfang
Leitfragen: Wie groß ist der Anteil der betroffenen Menschen im Verhältnis zur jeweiligen Grundgesamtheit? Z.B.: Wie viele Arbeitnehmer:innen oder Verbraucher:innen sind von den Auswirkungen betroffen? Wie viele Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette sind von den Auswirkungen betroffen, unter Berücksichtigung des Risikoprofils der Lieferant:innen? Wie viele Menschen in den Gemeinschaften rund um Betriebs- oder Abbaustätten sind von den Auswirkungen betroffen?
Negative/positive Auswirkungen | |
5 | Global: Sehr hohe Anzahl von Personen ist betroffen, zum Beispiel >50% der Grundgesamtheit |
4 | Groß: Hohe Anzahl von Personen ist betroffen, zum Beispiel 30-50% der Grundgesamtheit |
3 | Mittelgroß: Mäßige Anzahl von Personen ist betroffen, zum Beispiel 15-30% der Grundgesamtheit |
2 | Begrenzt: Geringe bis mäßige Anzahl von Personen ist betroffen, zum Beispiel 5-15% der Grundgesamtheit |
1 | Lokaler: Kleine Zahl von Personen ist betroffen, zum Beispiel <5% der Grundgesamtheit |
Mögliche Indikatoren „Umfang“
S1 | S2 | S3 | S4 | |
Grund-gesamtheit | Gesamt-belegschaft | Gesamtzahl der Arbeitskräfte in der Wertschöpf-ungskette | Gesamtzahl der betroffenen Rechteinhaber | Gesamtzahl der Endnutzer, Verbraucher |
Unumkehrbarkeit
Leitfragen: Inwieweit können die Auswirkungen rückgängig gemacht werden und der Ursprungszustand wiederhergestellt werden. Wie viel zeitliche und finanziellen Ressourcen werden für die Wiederherstellung benötigt?
| Negative/positive Auswirkungen |
5 | Unmöglich: Es gibt keine Möglichkeit, die Auswirkungen vollständig zu beheben |
4 | Schwer: Es bestehen erhebliche Hürden, um die Auswirkungen zu beheben bzw. den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen (sehr langfristig und/oder mit sehr hohem Aufwand in Bezug auf zeitliche und finanzielle Ressourcen) |
3 | Moderat: Die Behebung der Auswirkungen ist machbar, erfordert jedoch signifikante Anstrengungen um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen (mittelfristig und/oder mit signifikanter Aufwand in Bezug auf zeitliche und finanzielle Ressourcen) |
2 | Geringfügig: Die Behebung der Auswirkungen ist machbar und erfordert überschaubare Anstrengungen, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen (kurzfristig und/oder mit überschaubaren Aufwand in Bezug auf zeitliche und finanzielle Ressourcen) |
1 | Minimal: Die Auswirkungen können nahezu mühelos behoben werden, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen (sehr kurzfristig und/oder mit geringem Aufwand in Bezug auf zeitliche und finanzielle Ressourcen) |